Donnerstag, 31. Mai 2007

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"Journalismus ist Literatur in Eile"
Matthew Arnold, englischer Dichter und Literaturkritiker (1822-1888)

"G 8-Gipfel

DJV kritisiert Akkreditierungen

31. Mai. 2007 – Der Deutsche Journalisten-Verband hat kritisiert, dass das Bundespresseamt einigen Journalistinnen und Journalisten die freie Berichterstattung über den G 8-Gipfel in Heiligendamm mit Hinweis auf Angaben des Bundeskriminalamtes offenbar verwehren will. In gleich lautenden Schreiben des Bundespresseamtes an betroffene Journalisten hatte es geheißen, „dass die Akkreditierung für den G 8-Gipfel auf Empfehlung des BKA nicht erteilt werden kann“. Welche Gründe gegen die Akkreditierung sprechen, konnten die Betroffenen bislang nicht in Erfahrung bringen. Es handelt sich bei ihnen um Journalistinnen und Journalisten, die bereits im Vorfeld des Gipfels kritisch über Globalisierungsthemen berichtet haben.
„Wenn von den Betroffenen ein Sicherheitsrisiko ausgeht, müssen die Behörden triftige Gründe nennen“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Es drängt sich nach unseren Erkenntnissen allerdings der Eindruck auf, dass kritische Berichterstattung über den G 8-Gipfel unterdrückt werden soll.“ Dieser Eindruck werde dadurch hervorgerufen, dass Betroffene beim BKA keine Auskunft über deren angebliche Erkenntnisse erhielten oder diese aus nicht bekannten Gründen verweigert werde."
* Attac stellt humane Alternativen zur neoliberalen Globalisierung vor

Heiner Geißler hat am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Berlin
seine Entscheidung, dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac
beizutreten, begründet und seine Kritik am neoliberalen Kurs der G8
bekräftigt.

"Die Weltwirtschaft läuft aus dem Ruder, die Kluft zwischen Arm und
Reich auf der Welt wird immer größer und das Flüchtlingselend immer
bedrohlicher", sagte er. Die reichen Länder müssten sich in
Heiligendamm überlegen, ob sie den bisherigen Weg weitergehen wollen
oder ob nicht das Modell einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft die
bessere Alternative sei. Zu einer neuen Ordnung gehörten eine stärkere
Kontrolle der internationalen Finanzsysteme, die Schließung der
Off-shore-centers, die Einführung einer internationalen
Devisentransaktionssteuer, die Beschränkung der europäischen und
amerikanischen Agrarsubventionen sowie eine Reform der globalen
Institutionen wie Weltbank, IWF und WTO.

"Ohne Achtung der Menschenwürde und solidarische Standards, die
Lohnsklaverei, Ausbeutung, Kinderarbeit und Zerstörung der Natur
verbieten und verhindern, ist eine humane Weltwirtschafts- und
Weltfriedensordnung nicht möglich", betonte der Christdemokrat. Die
Alternativen seien Blutvergießen, Wirtschaftskriege um Wasser,
Ernährung und Energie, Zerstörung der natürlichen Ressourcen sowie
Fundamentalismus und weltpolitisches Chaos. "Sich für die humane
Alternative zu entscheiden und endlich zu handeln, ist die Pflicht und
Verantwortung der G8-Staaten", so Heiner Geißler.


"Wir leben in einer Welt voller Reichtum, in der die Armut nicht
beseitigt wird. Dies zeigt, dass mit unserem Weltwirtschaftssystem
etwas nicht Ordnung ist und grundsätzliche Alternativen gefragt sind",
ergänzte Pedram Shahyar vom Attac-Koordinierungskreis bei dem
Gespräch. Um die Wirtschaft den Menschen zugute kommen zu lassen, sei
eine umfassende Demokratisierung der Wirtschaft notwendig. Der Trend
zur Privatisierung öffentlicher Güter müsse gestoppt werden, erfolgte
Privatisierten seien rückgängig zu machen. Pedram Shahyar: "Gas,
Energie, Transport, Wasser und Bildung gehören unter demokratische
Kontrolle und dürfen nicht der Profitgier der Investoren unterworfen
werden."

Heiner Geißler, ehemaliger CDU-Generalsekretär, ist vor zwei Wochen
während einer TV-Sendung Attac beigetreten.

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