Freitag, 30. November 2007

Estland-Tartu: Winter in seiner ganzen Schönheit


Wir sind nach einer relativ unspektakulären Fahrt von ca. 180 km in Estland gelandet, die Zällnerin oder Grenzerin warf einen amüsierten Blick auf den "sein" Auto verteidigenden Hund, kontrollierte im Gegensatz zu ihren Kollegen neben den Ausweisen auch die Fahrzeugpapiere und schwupp erwartete uns eine wunderschöne Winterlandschaft. Estland bisher, wir sind jetzt im Südosten, in der Universitätsstadt Tartu, hat wirklich alles aufgeboten, was eine im winterlichen Norden Europas erfreuen kann: Die Stadt ist so hübsch, der Schnee ist blütenrein (wär ich ein Wessi, vergliche es mäöglicherweise mit der Perwollwäsche;))) und bestimmt einen halben Meter hoch. Bisher sind uns die Leute außerordentlich freunlich und weniger zurückhaltend begegnet als bisher - wobei wir da auch unterschiedliche Einschätzungen vornehmen. Dazu und zu vielem anderen später mehr.

Hier ein paar erste Eindrücke Die Bilder des Tages.

Donnerstag, 29. November 2007

Kurische Nehrung Rückblick, best shot




Wir danken dem Trescherverlag für die freundliche Unterstützung und die Genehmigungzur Kartennutzung

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An dieser Stelle sei endlich der lang verschobene Bericht vom Abstecher auf die Kurische Nehrung gepostet. Auf der oben abgebildeten Karte lässt sich vielleicht etwas besser nachverfolgen, welche Strecken wir in Litauen gewählt hatten.

Die Nacht in einem sehr schönen, nicht ganz billigen Guesthouse in Klaipeda (vor der eigentlichen Fahrt auf die Sanddünen der Nehrung) war auch wieder etwas unruhig, weil gleich nebenan der wohl angesagteste Jazz- und Bierclub der Hafenstadt residierte und so: Ihr ahnt es, der Wachhund hatte einiges zu tun;) Am nächsten Morgen noch ein kurzer Stadtbummel, in Klaipedas Altstadt scheint in jeder noch so kleinen Kopfsteinpflastergasse gebaut zu werden, so entflohen wir dem Lärm recht bald gen Fähre. Die Autofähre ist recht einfach zu finden, sie ging – anders als im Flyer beschrieben, öfter als jede 1 ½ Stunden, aber das mag nach Tageszeit variieren.

Kaum waren der Hund ich an der Reling eine Brise eisiger Wintermeeresluft schnuppern, so setzte die Fähre auch schon wieder zum Ankern an. Am Eingang zum ersten Ort der Nehrung: Juodkrante, hieß es, ein Eintrittsticket zu kaufen und dann verleitete uns auch schon gleich der Wald und die Entdeckung der Meerseite zum Spaziergang. / siehe Bilder Kurische Nehrung (http://picasaweb.google.com/antaralain/KlaipedaUndKurischeNehrungLITAUEN)

„Die Kurische Nehrung ist ein 98 km langer Landstreifen (bzw. Halbinsel) zwischen Klaipėda (dt.: Memel) und Lesnoje (deutsch: Sarkau), von dem heute 52 km zu Litauen und 46 km zu Russland gehören. Sie trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die Nehrung besteht ausschließlich aus Sand mit riesigen Wanderdünen, die in den vergangenen Jahrhunderten, nach der Abholzung in der frühen Neuzeit, immer wieder Ortschaften unter sich begruben. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es dem Düneninspektor Wilhelm Franz Epha, die Dünen zu bepflanzen und zu stabilisieren. Die Große Düne bei Nidden (litauisch Nida), eine der größten Dünen Europas, wird auch die ostpreußische Sahara genannt.

Die breiteste Stelle der Nehrung mit 3,8 km befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nidden. Die schmalste liegt bei der Siedlung Lesnoje (deutsch: Sarkau, litauisch: Sarkuva) und ist 380 m breit.

Bei Klaipėda befindet sich eine etwa 300 m breite Verbindung zwischen diesen Gewässern. Im Jahr 2000 wurde die Kurische Nehrung von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Benannt ist die Kurische Nehrung nach dem Volksstamm der Kuren. Der litauische Teil der Kurischen Nehrung wurde zum Nationalpark Kuršių Nerija, der russische zum Nationalpark Kurschskaja Kossa erklärt. Im Mai 2006 verbrannten über 200 Hektar Kiefernwald im nördlichen Teil der Nehrung.“ (zitiert aus Wikipedia)

Was all diese Daten, für deren Veröffentlichung ich dem Wikipedia-Autor sehr dankbar bin, nicht sagen, ist die individuelle Schönheit dieser Landschaft. Im Thomas-Mann-Museum, der sich ein Sommerhaus auf der Nehrung hatte bauen lassen, las ich einen wunderbaren Text über das Licht und die Farben, die Stimmungen, über diese Landschaft, die es dem Zauberberg-Dichter offenbar sehr angetan hatte.

Mann schrieb: "Man findet einen erstaunlich südlichen Einschlag. Das Wasser des Haffs ist im Sommer bei blauem Himmel tiefblau. Es wirkt wie das Mittelmeer. Es gibt dort eine Kiefernart, Pinien ähnlich. Die weiße Küste ist schön geschwungen, man könnte glauben in Nordafrika zu sein."

Was hätte der Vater von Erika und Klaus Mann erst geschrieben, wenn er im Winter hier gewesen wäre? Natürlich sind die Lichtverhältnisse und die Gegebenheiten bei Minusgraden ganz andere als ich sie im Netz immer wieder von begeisterten Touristen geschildert finde. Aber grad die Menschenleere, die andere Stille haben diese zwei Tage und Nächte zu etwas ganz Außergewöhnlichem für uns werden lassen. Sicher hat uns dies auch den Vorteil eingebracht, dass uns die wenigen geöffneten Kaffees, Restaurants und Pensionen nicht wegen des Hundes den Zutritt verweigerten. Im Misko Namas, wo wir – zwar eng begrenzt – aber dafür herzliche Aufnahme fanden, gab es sogar einen dieser Hofhunde, die allerdings keinen sozialen Kontakt mit anderen Hunden gewohnt sind, sondern eben wie fast alle Hunde, die wir bisher getroffen haben, allein zum Bewachen der Grundstücke eingesetzt werden.

Wir hatten in Nidas neben dem prächtigen Vollmond, den wunderbaren, oft beschriebenen Dünen und einem leckeren Fischrestaurant das Vergnügen, in einer wunderbaren Bäckerei jeden Morgen vorzüglichen Kaffee zu trinken und den selbstgebackenen Kuchen probieren zu dürfen, dabei konnte ich fast ungestört arbeiten und Tina seltsam anmutende Werbesoaps mit Laiendarstellern auf einem riesigen Flachbildschirm genießen zu können. Das Thomas-Mann ist überaus liebevoll gestaltet und die Dame am Empfang beriet uns mit ihrem selbsterlernten Deutsch ganz vorzüglich. Wälder, Dünen und Leuchtturm untermalten diese zwei Tage in nicht sagbarer Schönheit. Bilder, die versuchen, das Ganze einzukreisen, sind hier zu sehen.



Fotos aus dem verschneiten, taunassen Sigulda


Bevor es mit dem lang versprochenen Reisebericht weitergeht, hier ein paar Bilder aus dem schneeverwehten, taunassen Sigulda.
Bilder von unserem Guesthouse und gestern nacht, sind hier zu sehen.

"Sigulda (deutsch: Segewold) ist eine Stadt im Norden Lettlands mit 10.603 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005), ca. 50 km nordöstlich von Riga. Sie liegt am Fluss Gauja (deutsch: Livländische Aa) und im Nationalpark Gauja. Sigulda ist als Wintersportort bekannt. In der Region um Sigulda (Lettische Schweiz) befinden sich die einzigen nennenswerten Erhebungen Lettlands. Es wurden schon Rodel- und Bob-Weltmeisterschaftsläufe dort veranstaltet.

Zugleich ist Sigulda aufgrund seiner schönen Lage an der Gauja ein wichtiger Naherholungsort für die Rigenser.

Aufgrund seiner bewegten Geschichte gibt es in der Umgebung von Sigulda eine Reihe Burgen und Schlösser, von denen die restaurierte Burg Turaida die wichtigste ist. Sie ist von einem Skulpturenpark und Freilichtmuseum, dem Volksliederpark umgeben.



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Mittwoch, 28. November 2007

nächster Reisebericht: Vilnius gen Riga



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Wieder einmal den Versprechungen des Reiseführers erlegen und – nicht unbedingt enttäuscht – aber auch nicht überzeugt worden: Der Berg der Kreuze hatte Tina magisch angezogen, also verließen wir, da wir ohnehin in unserer vilnianischen Lieblingspension - wegen Sky hätten wir ohnehin nicht noch eine Nacht bleiben können - Litauens Hauptstadt am frühen Mittag.

Hier müsste eigentlich der - noch fehlende Reisebericht KURISCHE NEHRUNG stehen, denn dort waren wir natürlich vor der Reise nach Riga. Also, nicht verwirren lassen, ich bau hier gleich mal eine Karte mit unserer nachvollziehbaren Reiseroute ein.

Wissend, dass von Kaunas und der Kurischen Nehrung aus bis Riga, der lettischen Hauptstadt auch noch einiger Fahrkünste bedürfte und wir am Berg der Kreuze (hinter Siauliai) noch genug Licht haben wollten, um ohne langwierige Stativlangzeitaufnahmen auszukommen (ein simples Geheiß der Kälte, keine fotografische Überlegung).

Nun denn, nach einigen wenigen Verwirrungen fanden wir den Abzweig sehr wohl. Vorab wurden wir im ortsansässigen Supermarkt und vor allem davor zum ersten Mal Zeuge der – leider natürlich – vorhandenen Armut und auch geistigen Minderbemittelung. Von einigen der Anwesenden, die sich dort vor Siauliais ziemlich unattraktiver Kulisse auf der Suche nach einem Zubrot zuschaffen machten, hätte man früher einfach behauptet, sie seien die Dorftrottel. Vergleiche mit ALEXIS SORBAS und LUDWIG HIRSCH ("Am nächsten Tag in der Früh, da treffen sie sich unten beim Wirt,
mit Dreschflegeln, Sensen und Sicheln und leuchtenden Augen.
Und sie singen Hallelujah und wandern zum Pfarrer sein Haus,
wo der Peterle blöd grinsend sei Eselsmilch sauft.
Die Hebamme schwingt's Kruzifix,
Herrgott, der Peterle was no nix!" Liedtext "Der Dorftrottel")
sind durchaus zulässig.

Nur, dass der Kontext eben moderner erscheint und niemand von derer geistig Verwirrten erschlagen wird,...aber werden sie unbedingt viel respektvoller behandelt?

Sicher sind auch diese weniger Beglückten bereits auch schon einmal am Berg der Kreuze gewesen. Fraglich in diesem Zusammenhang ist auch, ob jene, die dort Hagel, kalten Winden und dem Mangel an religiös oder andersmotivierten Touristen trotzenden Kreuze-Verkäufer besser dran sind als andere, die sich vor dem Supermarkt bei den Betuchteren versuchen in Erinnerung zu bringen.

Sehr fragil scheint mir das Businesskonzept der Kreuzeverkäufer (zumindest zu einer kalten Jahreszeit) zu sein, an einem religiös dominierten Wallfahrtsort mit mindestens sechs oder sieben Ständen gleicher oder ähnlicher Ware auszuharren, aber dieses Festhalten an alten Verkaufsmustern trotz geänderter kapitalistischer Gegebenheiten ist wohl doch eher masochistisch einzuordnen oder eben als alternativlos?

Da muss sich unsereins ja auch nicht so weit aus dem Fenster hängen, denn das ist, was mir diese Reise ganz deutlich vor Augen führt, wenn man lang im Osten gelebt hat oder gar in einem vermeintlich geborgenen System aufgewachsen ist, dann fällt es nicht gerade leicht, die pseudodemokratischen, wirtschaftlich dominierten Spielregeln zu durchschauen und noch viel weniger adaptiert man sie so ohne weiteres.

Bilder aus Riga und von der gesamten Reise gibt es in den öffentlichen Galerien
Photos from Travelling through Lithuania, Latvia and later Estonia are here

kurzer Einschub, Blick voraus

auch, wenn wir mittlerweile nach Riga auch schon Jurmala, das Kap Kolka und Segulda gesehen haben, wo wir nach wilden Schneeabenteuern gestern nacht Station machen, und ich im Reisebericht schreiben gerade mal am Ende von Litauen gelandet bin, hier ein kleines Video aus Riga:

Vilnius, a short report



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Reisebericht Vilnius

"Was wir Gegenwart nennen, ist bloß der Zusammenprall von Gewesenem und Bevorstehendem - ein winziges Teil Sein, das sofort in die Elemente Vergangenheit und Zukunft zerfällt." Sagte Eugene Ionesco (1909-1994)

Aus aktuellem Anlass, denn in Riga hatten wir zu den Infos, die ich mir über spiegel.de hole, auch die sich wiederholenden CNN-Berichte aus Pakistan, aus Israel und aus Russland.
Die estnische Zeitung POSTIMEES verlautbart zu Letzterem:
"Das Vorgehen gegen die Proteste in Moskau, St. Petersburg und Nischni Nowgorod bietet der zivilisierten Welt kein Bild von einem Russland, das nach Demokratie strebt, sondern von einem Regime, dem es um den Erhalt seiner Macht geht. Und die Opposition hat immer weniger Möglichkeiten, sich zu formieren und ihre Meinung zu äußern“. (zitiert aus der Deutschlandfunk-Presseschau)

Und nun zu Vilnius, durch dessen Altstadt wir bis hin zum Gedimino-Prospektas wir gleich am ersten Abend bewundernd spazierten, fiel zuerst durch seine sehr schönen, gepflegten Straßen, gesäumt von Designergeschäften, Loungecafes, noch mehr Designerläden und Banken auf.

Wie unten beschrieben wohnten wir ja sehr komfortabel im Sauni Vietelé, einer ehemaligen Franziskanerabtei, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass unser Zimmer dem Abt höchstpersönlich gehörte. Aber das sind natürlich nur naive Vermutungen.

Vilnius ist ja für uns auch ein Test gewesen, inwieweit wir schnell und unkompliziert in das Litauer Alltagsleben hineinschnuppern können, denn vorher gabs ja nur kurze Stelldicheine, aus denen sich schon gar keine Rückschlüsse auf die Mentalität der Landesbewohner hätten ziehen lassen.

"Mit 553.000 Einwohnern (2006) ist sie die größte Stadt des Landes. Sie liegt an der Mündung der Vilnia in die Neris, nur etwa 40 km von der weißrussischen Grenze entfernt.

Vilnius ist katholischer Erzbischofssitz und seit 1579 Universitätsstadt." (zitiert aus Wikipedia.de)


Litauen, so sagt unser und schreiben andere Stadtführer, sei im 14. bis 16. Jhrdt. Auf dem Höhepunkt seiner Macht gewesen, später gaben sich die Polen und die Russen die Klinke in die Hand und nur eine kurze Phase zwischen beiden Weltkriegen gab es noch einmal den Lichtblick der Unabhängigkeit für Litauen.
Litauer werden immer wieder als warmherzig, gastfreundlich und gefühlsbetont beschrieben, aber ehrlich gesagt, halte ich solche Verallgemeinerungen für Unsinn, denn das wäre genauso, als beschriebe man den Deutschen als frohgemut, gesprächig und eine Frohnatur, nur, weil man in Köln ein Fastnachtswochenende miterlebt hat. Tatsache ist doch, Menschen sind verschieden, je nach Herkunft und Geschichte, persönlicher Situation und am Ende, wozu soll diese Schubladerei denn nützlich sein, Litauer seien so, Lettländer arrogant usw.?

Wir haben diejenigen Litauer, so sie denn gebürtig aus dem Land stammten, als freundlich-zurückhaltend erlebt, aber das hängt doch auch immer eng mit jenen Menschen und deren Anliegen zusammen, die als Touristen wie wir eben mit speziellen, vielleicht landesuntypischen Gepflogenheiten wie zum Beispiel dem Hotelgast Hund aufwarten, oder?

Was wir sicher – wenn auch kurz besehen –bestätigen können, ist die immer wieder getroffene Aussage, dass das Leben der Städter in Vilnius sich erheblich von dem einer ländlich beheimateten Familie unterscheidet. Ja, wir haben sehr wohlsituierte, vermeintlich jung dynamische Leute, die gemeinhin als Yuppies gehandelt werden, gesehen und weil ich auf der Suche nach einem Technikmarkt a la Mediamarkt oder Saturn war, um meine nicht funktionierende Tastatur zu ersetzen, bekamen wir auf diesem Weg nur freundliche, sehr hilfsbereite und gut englisch-sprachige Antworten. Während ja vorab, wie früher schon erwähnt, die Leute lieber zu einem wie auch immer brauchbaren Deutsche griffen, das auch nicht immer weiterhalf. Auch hier wieder die kurze Anmerkung, dass mein Litauisch sich ja auch nur auf „Guten Tag“ (laba diena) und Danke (dekoje) beschränkt.

Vilnius war – alles in allem – sehr lohnend, in vielem – vor allem in der Architektur – fühlten wir uns oft an Vergleiche mit Wien und Lissabon erinnert, aber dann wieder gabs auch ganz eigene Momente und kleine Situationen, die sich weder sprachlich noch fotografisch auf die Schnelle einordnen lassen. Manchmal müssen sich die Erinnerungen auch setzen wie ein guter Kaffeesatz, der erst nach Antrocknen gelesen werden kann.

Noch ein sehr empfehlenswerter Artikel über eine Roma-Siedlung in Litauen

Und als nächstes: der Weg von Nida zum Berg der Kreuze – Lettland: Riga (Fotos sind hier schon zu sehen)

Dienstag, 27. November 2007

Berg der Kreuze on the way to RIGA

aus Wikipedia: "Der Berg der Kreuze ist ein katholisch und touristisch geprägter Wallfahrtsort in Litauen unweit von Šiauliai (deutsch: Schaulen, polnisch: Szawle) an der Straße nach Riga. Die Pilger pflegen Kreuze auf den Hügel zu stellen, verbunden mit einem Wunsch oder Dank. (...)

Zu sowjetischen Zeiten wurde versucht, die Wallfahrt durch einen Wall von verdorbenem Fleisch zu unterbinden. Da sich die Litauer hier durchsetzten, wurde der Berg der Kreuze auch ein nationales Symbol.

Der Hügel gilt als mittelalterlicher Burghügel, ist also teils künstlich angelegt. Kreuze dürften hier erst im 19. Jh. aufgestellt worden sein. 1900 waren es erst 130. Heute stehen ca. 55.000 Kreuze auf diesem Hügel, nicht gerechnet die zahlreichen kleinen Kreuzanhänger. Die vom Hügel und den umgebenden Kreuzen eingenommene Fläche beträgt mehr als einen Hektar.

(...)

Am 7. September 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. diesen Ort und zelebrierte in einer Holzkapelle unter freiem Himmel vor etwa 100.000 Gläubigen eine Messe. (..) Seither gilt der Kreuzberg auch als heiliger Ort für Katholiken aus aller Welt, was man auch an den Kreuzen mit Inschriften aus aller Welt erkennen kann." (Quelle: Wikipedia)



Es geht ein wenig durcheinander in der Chronologie, das liegt an der begrenzten Internetzugangsmöglichkeit, hier also schon vorab ein kleines Video aus Riga:

Montag, 26. November 2007

Liutauen: Von Trakai nach Vilnius

Erste Bilder aus der unfassbar schönen Jugendstilstadt RIGA gibt es schon einmal vorab hier....

Der Reisebericht Vilnius, Klaipeda, Kurische Nehrung: Nida

Von Trakai führte uns eine der gemeinhin gut ausgebauten Europastraßen direkt nach Vilnius, wo wir am frühen Nachmittag, also ausnahmsweise noch bei Tageslicht ankamen. Rechtzeitig, um uns durch die engen, mittelalterlich anmutenden Stolpersteingassen der Altstadt auf die Suche nach einer passenden Unterkunft zu begeben.
Und siehe da, gleich in der ersten Pension unserer Wahl hatten wir Glück, das Sauni Vietelé empfing uns mit einem beeindruckend geräumigen zwei-Zimmer-Appartment, einer attraktiven Badewanne und Blick auf eine der hübschen, weniger belebten Altstadtgassen. Dunkle Prunkmöbel und fast schon chillig zu nennende Sofagarnituren stellten hier unser Zuhause dar, leider stelllte sich auch hier nach einer Nacht und einem Abendessen im pensionseigenen, sehr netten Restaurant heraus, dass die Mädels hinterm Tresen Angst vor dem Hund hatten und uns keine zweite Nacht buchen wollten. Interessanterweise zeigte sich hier einmal mehr, dass es nicht durchgängig und allgemeingültig ist, alle Litauer sähen sich als Europäer und empfingen einen in mindestens drei Sprachen. Unserer Erfahrung nach sprachen die Leute in Litauen lieber noch Deutsch als Englisch, aber auch damit gab es natürlich ab und an Verständnisschwierigkeiten. Gerade, als es um unser Business www.baltikum-travel.com ging, versagten unsere Vermittlungskünste. Meine Frage, wer denn der Boss der Pension sei, wurde mit „no boss“ beantwortet. Gut, vielleicht hatten sie ja Angst, ich wolle mich beschweren, wozu ich gar keinen Grund gehabt hätte, also versuchte ich, ihnen zu erklären, dass wir eine Werbeplattform für Pensionen zur Verfügung stellen, gratis und sie sollten mir nur einmal ihre Internetdaten geben, damit wir ein paar mehr Informationen zum Sauni Vietelé zur Verfügung hätten. Prompt hieß die unsichere Antwort: We do have a website! Wusch, waren alle Hausgeister in der Küche verschwunden und wuselten geschäftig herum. Während ich noch meinen Frühstückskaffee trank und mich in dem irrigen Glauben wähnte, man hole jemanden, der mir besser Auskunft geben könne, beachtete man mich nicht mehr. Zum dennoch sehr freundlichen Abschied teilten sie Tina mit, man habe doch keinen Internetauftritt. Da werde einer schlau draus, es hilft nichts, selbst googeln und dann eine Mail auf Litauisch schreiben, führt vielleicht am ehesten ans Ziel.
Der Bericht aus Vilnius, ...muss zugunsten eines Interviews, das mir netterweise gestern Abend jemand gewährte, noch ein wenig warten....


Es folgen:
Der Weg von Nida zum Berg der Kreuze – Lettland: Riga
vob wo aus wir heute weiterreisen gen Jurmala an der lettischen Küste...


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Von Druskininkai nach Trakai


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Da ich zeitversetzt schreibe, weil wir nicht immer Internetzugang oder auch Zeit zum Schreiben haben, helfen mir die gemachten Fotos sehr beim Erinnern der einzelnen Orte und Begebenheiten. Wie die meisten Reiseerfahrenen das kennen, ist es nach drei, vier Tagen der schnellen Ortswechsel oft gar nicht mehr so einfach, die Chronologie einer Reise wiederzugeben, geschweige denn kleine Feinheiten, die einem auffallen, zu erwähnen.

So zum Beispiel die Tatsache, dass wir selbst in den großen Städten kaum Menschen gesehen haben, die auf der Straße oder gar hastig essen. Überall saßen die Leute bisher im Cafe oder Restaurant, das bedeutet aber auch, dass wir nur diejenigen sahen, die sich das leisten können. Ein Erasmusstudent, den wir in Nida trafen, studiert in Vilnius und erzählte, dass auf den Märkten viele ältere Frauen versuchen, Plastiktüten mit aufgedruckten Markennamen zu verkaufen.

Wir haben bisher kaum Bettler oder Zeugnis bitterer Armut entdeckt. Das heißt allerdings leider gar nicht, dass es dergleichen nicht oft genug gibt. Wir waren einfach nur zur falschen Zeit am anderen Ort.

Doch der Reihe nach: Vom Bade- und Kurort Druskininkia ging es für uns weiter mit dem zuverlässigen VW Polo gen Trakai, und noch gab die Witterung keinen Anlass zur Sorge, dass wir eventuell doch von den Alljahresreifen würden auf Schneeketten umsteigen müssen. Zwar ist es relativ kalt, aber das ist eher normal für Ende November und durchaus – ein - für Nord- und Ostdeutsche gewohntes Klima.

Unsere nächste Station Trakai wird im Reiseführer gern als das perfekte Tagesausflugsziel von Vilnius aus genannt. Wir haben es einfach vor unserer Anfahrt auf die Hauptstadt auf die Tagesordnung gesetzt und waren mit dem 2 ½ Stunden-Besuch im winterlichen Seen- und Burgen-Örtchen gut beraten. Das rote Backseinschloss hat mich persönlich eher an eine Burg denken lassen, die Wachtürme, eine angedeutete Guillotine im Hof (wir durften wegen des Vierbeiners nicht hinein) und eine Art Zugbrücke ließen dann doch weniger ein Schloss vermuten, aber seis drum. Sehr hübsch, so oder so.

Mittelalterfans verzeihen mir den lakonischen Ton, bitte:=)

Tina bemängelt an dieser Stelle, ich beschriebe die verträumte Szenerie allzu negativ. Deshalb – und weil sie vermutlich Recht hat – hier also der Hinweis: Trakai hat ihr bisher am allerbesten gefallen und wir sind mittlerweile nach der Kurischen Nehrung und dem Berg der Kreuze (erste Fotos hier) in Lettlands Hauptstadt Riga gelandet!

Also: Trakai liegt wirklich in einer fabelhaften und wunderschönen Umgebung, das Schloss mag eher an eine Burg erinnern, aber das schmälert seine Schönheit in keinster Weise. Das Dörfchen bezieht seinen Charme vor allem aus den Holzhäuschen, Fischerhütten, den im Winter fest vertäuten Seglern und nicht zuletzt den Marketendern, die am See trotz eisiger Winde versuchen, ihre Matrjoschkas und andere Souvenirs an die Leute zu bringen.

All das schmiegt sich in eine winterlich beruhigte Gegend aus stillen Seen und Nebeln, die das Ganze irgendwie verzaubert und unberührt erscheinen lassen. Selbst die Katzen verdrücken sich hinter den Steinen und beobachten den Hund aufmerksam, aber nicht besonders kratzbürstig.

Im Sommer häufen sich wohl vor der romantischen Kulisse die Heiratswilligen und ich schätze, die Busse mit kamerabewehrten Japanern lassen an wärmeren Tagen auch nicht lang auf sich warten. Wir hatten das Glück, einigen wenigen Touristen und einer Schulklasse problemlos aus dem Weg gehen zu können. Im ersten Restaurant einmal mehr das – no dogs! Und dann notgedrungenermaßen dafür den besseren Deal in Sachen Preis-Leistung zu finden – wir aßen beim einzigen Türken im Ort: hervorragend, ausreichend (wie meine Dresdner Oma immer zu sagen pflegte) und wirklich preiswert, dazu freundlich bedient, auch wenn die Kellnerin vor unserem Hund ganz augenscheinlich großen Respekt hatte.

Verbürgt ist von Trakai eigentlich nur, dass Kestitus im 14. Jahrhundert seinen Hofstaat dort errichtete. Der Rest der Legenden dreht sich um nicht zu Belegendes wie der Aussage, dass Gediminas vermutlich in den 1320ern es zu seiner Hauptstadt machte und anderes. Das führt an dieser Stelle zu weit. Wir nehmen Sie/Euch lieber mit auf den Weg nach Vilnius.

Es folgen sehr bald:

Der Reisebericht Vilnius, Klaipeda, Kurische Nehrung: Nida und Riga, wo wir seit gestern sind

Samstag, 24. November 2007

Szenerie Kurische Nehrung

Nachtblende Nida, Kurische Nehrung und ein Video



Wir waren essen in Nida heute Abend und es ist auch nachts unfassbar schön, während die Kurische Nehrung sich hier tagsüber mit ihren Sanddünen und dem Sommerhaus Thomas Manns und auch den übrigen Holzhäusern wirklich sehen lassen kann )ganz egal, ob wir keine reisefreundliche Jahreszeit haben) - ist es nachts ein wahres Vergnügen zu fotografieren, diese besondere Stimmung einzufangen. Abgesehen natürlich von den abgefrorenen Fingern bei Langzeitbelichtungen.

mehr Nachtbilder gibt es hier, auch, wenn das in der Chronologie des Reiseberichtes vorgegriffen ist;=)

Litauen: first steps, Alytus nach Druskininkai

Erste Fotos von den grandiosen Sanddünen der kurischen Nehrung, vom Sommerhaus Thomas Manns und des Steppenwolfes Sky gibts schon vorab hier: FOTOGALERIE KURISCHE NEHRUNG, Nida
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Nach der Fahrt durch gott- und auch sonst verlassene Gegenden, Nacht und Nebel fanden wir dann ins Zentrum der ersten litauischen Stadt auf unserem Weg: Alytus. Da wir völlig übermüdet und erschöpft waren, konnten wir nicht prüfen, ob der Lonely Planet Reiseführer Recht hat, wenn dort beschrieben wird: „Das hübsche Alytus hat Radwege in Hülle und Fülle und ist außerdem ein gutes Sprungbrett für Fahrten ins Naturschutzgebiet Zuvintas, einem wichtigen Vogel-Brutgebiet. Für uns war es zuallererst ein gutes Sprungbrett ins Bett, das wir glücklicherweise trotz Hund am Ende doch nicht verwehrt bekamen. Zunächst jedoch fuhr uns noch ein Schrecken in die müden Knochen, denn nachdem das Zimmer schon bezahlt und klargemacht worden war, erschrak sich die Rezeptionistin wohl doch angesichts des großen Hundes und sagte plötzlich, wir könnten nicht mit ihm hier übernachten. Dabei hatte sie vorher die Frage nach dem Hund im Zimmer mit „kein Problem“ beantwortet.

Als wir enttäuscht den Schlüssel wieder aufs Pult legten und warteten, dass sie uns das Geld zurückgäbe, fasste sie dann doch einen Entschluss zu unseren Gunsten. Das einzige Restaurant, ein hübsches, italienisch anmutendes Lokal blieb uns dann doch versagt, ich muss es wahrscheinlich gar nicht mehr erwähnen: Hundeverbot. Also Abendessen auf dem Zimmer, die Reste aus dem Berliner und Hamburger Haushalt mussten ohnehin verputzt werden, eine Flasche Wein hatten wir auch noch, also ein geruhsamer erster Abschluss.

Und wieder wachte Sky wie ein ausgemachter Herdenschutzhund und wie es seine Gene ihm eben auftrugen, wieder hatten wir abwechselnd zu tun, ihn zu beruhigen.

Morgens gegen halb sieben war es ohnehin vorbei mit der Ruhe, die Stadt begann ihren Alltag und der Hund und ich mengten uns unter die zur Arbeit Eilenden, drehten eine Runde im gut gepflegten Park und machten uns anschließend mit gepackten Sachen auf die Suche nach der Straße nach Druskininkai.

Druskininkai

Litauens ältester Badeort aus dem 19. Jahrhundert stellte in sowjetischen Zeiten das Refugium alternder und dem Tod entgegensiechender Genossen dar. Wie so viele andere Leute auch erhofften die sich von den Heilquellen wahre Wunder und ließen einen Sanatoriumsklotz nach dem anderen in Druskininkai errichten. Glücklicherweise blieben auch viele der alten Holzhäuschen erhalten oder man investierte in jüngster Zeit viel Geld, um dem Badeort seinen Charme zurückzugeben. Nach einem wunderbaren Kaffee und ausgesprochen leckeren Crepes in einem sehr schönen Kaffeestübchen wanderten wir durch die menschenleeren, teils verrotteten und teils neu aufgemotzten Heilbäderanlagen.

Ein riesiges Areal mit weißem Wasserturm in einem der russisch anmutenden Waldstücken überraschte uns mit seiner etwas gruseligen Atmosphäre, die verlassene Gebiete so an sich haben, wenn sich überall noch Spuren des ehemals menschlichen Lebens finden. Im Reiseführer steht der Hinweis, dass die teuren SPA-Wochenendtouristen aus Vilnius viel Geld in die Kassen spülen, allerdings trifft man diese wahrscheinlich eher im Frühjahr und Sommer an, denn wir waren auf den weitläufigen Parkalleen fast die einzigen Spaziergänger.

Nach einem von mir nicht gewertschätzten Schluck aus der salzigen Heilquelle und einem kurzen Fotostop am eindrucksvollen Forstmuseum ging es für uns weiter gen Hauptstadt.


Freitag, 23. November 2007

Bilder Litauen Vilnius und Trakai

findet Ihr hier, bevor ich den nächsten Reisebericht zusammenschreiben kann...

Reise Berlin Polen Litauen Teil 1: Unfälle und anderes


19.11.2007 Berlin /

Nach zwei durchwachten Nächten, weil der Hund urplötzlich krank wurde, nachts eine Infektion und tags darauf noch einmal zwei Spritzen brauchte, starteten wir dann doch mit einem etwas flauen Gefühl, aber einem wenigstens wieder fidelen Hund am späten Nachmittag.

Wir wollten wenigstens schon einmal die Hälfte der Strecke gen Litauen schaffen, also r Gegenfahrbahn – nicht in ganz so klarem Schrecken erkennen ließ.

Auf etwa 46 km immerhin zwei Notarztwagen, einen umgekippten Jeep, mindestens sechs Kreuze für Unfalltote, das ist eine Statistik, an die nicht einmal Indien aus meiner Erfahrung herankommt, aber gut, die schicken wahrscheinlich auch nicht unbedingt immer und sofort eine Ambulanz?

Bilder sind hier zu sehen



Gegen ein Uhr nachts gaben wir das Unterfangen auf, die Strecke und Nacht durchzufahren. Im erstbesten Motel waren weder der Hund noch unsere mangelhaften Polnischkenntnisse ein Hindernis, gezahlt, gebucht und todmüde eingeschlafen. Allerdings ein recht kurzes Vergnügen, denn alle 20 min fielen neue Gäste ein, dieses Motel schien ein überraschend dehnbares Zimmerreservoir zur Verfügung stellen zu können und jeder Neuankömmling oder Abreisende wurde von unserem Hund pflichtschuldig gemeldet. Nicht umsonst ist er mir als JackRussel mit unbekanntem Vater verkauft worden. Als JackRussel fürs Guinessbuch der Rekorde taugt er mit seiner halben Herdenschutzhundgröße und einem ebensolchen Charakter allemal.
Sobald er wieder im Besitz seiner Wachhundkräfte war, wurden diese eben für unseren Schutz eingesetzt. So half es auch nichts, die ankommenden Trampeltiere auf den Treppen geflissentlich in den Traum einfügen zu wollen, der Hund verkündete in kurzen Abständen: echte Gefahr!

20.11.2007
Demzufolge saßen wir – ohne Kaffee, denn auch die 24-StundenBar des Motels erlaubte keine Hunde – knappe vier Stunden später wieder im Auto und errechneten eine voraussichtliche Ankunft an der litauischen Grenze großzügige fünf Stunden später.

Weit gefehlt: Zunächst verließ uns auf einer Umleitungsstrecke der moderate Tonfall unseres Wegesouffleurs namens Navigationssystem. Plötzlich bekannte er durch einfaches Verschwinden, dass er zwar Polen im Angebot seines Kartenmaterials habe, aber eigentlich nur die eine große Autobahn gen Warschau. Unsere eigene Europakarte ist eher dürftig, also hieß es, sich von Umleitung zu rappeliger Baustellenstraße, die dennoch unter dem Europanamensschild firmierten, hindurch zu wurschteln, um dann geschlagene 100km Umweg weiter wieder auf den GPS-navigierbaren Straßen gen Poznan und Warszawa sowie Gdansk zu landen.

Und wieder Unfälle, Kreuze, katholische Totenlichter am Straßenrand...Gegen halb fünf nachmittags erneut dichte Nebelschwaden, die mich an eine die einzige Blindenparty meines Lebens erinnerten. Nur hatte ich damals die Sicherheit des Tastenkönnens: Tastet Ihr Euch mal auf einer Europastraße bei Tempo 60 bis 100 voran. Vor euch die Nebel des Grauens und hinter euch die Überholwütigen.
Zu allem Schrecken liegt da plötzlich eine gespenstische Szene vor uns: Wie auf einer Bühne liegt ein Tier, das ich zunächst für ein Pferd halte, Dampf hechelnd auf der Fahrbahn und kann den Kopf nicht ablegen, weil um es herum lauter Scheinwerfer gerichtet sind. Ganz offensichtlich wurde das Tier, das ich erst beim Vorüberfahren als verletzten Elch erkenne, angefahren und nun versuchte irgendwer, den Förster zu erreichen und die nachfolgenden Autos abzubremsen. Die Elchkuh lag dort so hilflos und mit erschrecktem Ausdruck, das ich nichts lieber getan hätte als anzuhalten und ihr wenigstens den Kopf zu stützen, sie zu beruhigen. Aber natürlich wäre das ein gewagtes Unterfangen gewesen, denn mit Elchen kenn ich mich nicht wirklich aus und ob angefahrene Tiere sich von Menschen beruhigen lassen würden, ist auch fraglich.

Schweigend und schockiert fuhren wir weiter, die Elchkuh wurde sicher erschossen. Denn wohin könnte kann man ein Tier dieser Größe transportieren und in welche Tierklinik?

Dann – hinter Marlborok – einem elend tristen Industriegebiet – die Grenze: Endlich. Zwei schläfrige Zöllner werden durch Skys Alarmgebell geweckt, genau wie der Hund sich zum ersten Mal seit Stunden zwischen seinen Taschen- und Deckenhöhlen bemerkbar macht. „Hund“ radebrecht der litauische Beamte freundlich und niemand will den mühselig ausgefüllten EU-Hundepass samt Impfungen sehen.

Dann geht alles ziemlich schnell, wir wähnen uns ins am Ziel unserer Wünsche und in Sicherheit, als uns auf unserer Spur nach und nach Autos entgegenkommen: Erst Pkws nicht ganz so schnell, dann auch LKWs und in einem Tempo der Selbstverständlichkeit. Ich greife zu allen verbleibenden Mitteln: Lichthupe, use the horn (wie man Indien zu sagen pflegt) – das meint, ich hupe, was das Zeug hält und – natürlich weiche ich so weit wie möglich auf den splittrigen Standstreifen aus!

Streit innerhalb unseres Wagens, weil selbstverständlich Panik bei meiner Beifahrerin ausbricht, sie dachte wohl, ich bestünde auf meinem Recht, das mir angesichts dieser helläugigen Supermonster gar nicht wichtig war.
Der erstbeste Abzweig nach Alytos ist also angesichts dieser unfreiwilligen Bedrängnis unserer, egal, wo es eigentlich hingeht. Dann: Nichts als isländisch, oder zumindest nordisch anmutende, vernebelte, gottverlassene Straßen, aber wenigstens kein Gegenverkehr mehr und schon gar nicht auf unserer Fahrbahn. Keine lebendigen oder angefahrnen Elche...

Weitere Berichte folgen aus Alytos, Vilnius, Trakai, Klaipeda und Nida (Kurische Nehrung)


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Sonntag, 18. November 2007

Reisen



Kurz vor der Abreise ins Baltikum hat der Hund uns erst einmal gestoppt: Erbrechen, Durchfall und so apathisch wie seit Welpenzeiten nicht mehr...Heut nacht dann doch noch die Visite beim Notarzt. Infusion mit dem ganzen Drama des wiesagichmeinemhunddassallesgutist?

Antibiotika, Wurmkur, die ganze Palette und 118 Euro, aber all das ist ok, solang es hilft und Sky nicht mehr so apathisch in der Ecke liegt, wie ich ihn nur ein einziges Mal in seinem Leben vorher erlebt habe.

Nun, mal schauen, ob wir morgen wie geplant nach Polen aufbrechen können, gen Warschau und dann zwei Tage später hoffentlich in Litauen zu landen. Vilnius, dann mal schauen...Osteuropa lange nach dem kalten Krieg ist für mich absolutes Neuland, spannend, weil mich laut Hörensagen vor allem interessanteste Fotooptionen erwarten und dann ja auch noch der eine oder andere Artikel ansteht.

Da ist die Nachricht von Anne Wills Outing fast ganz nach hinten gerutscht, aber gut, sie wird auch ihre Gründe gehabt haben, dass sie solang gewartet hat.

Grüße an die Freundinnen, die tolle Hundetrainerin, die Freunde meines Hundes und die dogwalker-berlin.de, wir melden uns aus dem Osten..

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Samstag, 10. November 2007

Wiedergeburtsvertrag

dank an Lama Ole Nydahl, an meine Freunde bei ning.com, Hamburg, Berlin, New York, Wuppertal

WIEDERGEBURTSVERTRAG:

Es ist hilfreich, über jeden Satz einzeln nachzudenken.

§ 1 Sie erhalten einen Körper. Dieser Körper ist neu und einmalig. Niemand sonst bekommt den gleichen.

§ 2 Sie erhalten ein Gehirn. Es kann nützlich sein, es zu benutzen.

§ 3 Sie erhalten ein Herz. Die besten Resultate erzielen Sie, wenn Hirn und Herz ausgewogen benutzt werden.

§ 4 Sie erhalten Lektionen. Niemand bekommt exakt dieselben Lektionen wie Sie oder kann sie Ihnen abnehmen.

§ 5 Sie können tun, was Sie wollen. Alles, was Sie anderen antun, kommt zu Ihnen zurück.

§ 6 Eine Lektion wird so lange wiederholt, bis sie begriffen wurde (auch Wiedergeburtsübergreifend).

§ 7 Dieser Vertrag ist für alle gleich. Es gibt keine Privilegien, auch wenn einige das behaupten. Handschriftliche Änderungen haben keine Gültigkeit.

§ 8 Sie bekommen Spiegel, um zu lernen. Viele Spiegel sehen aus wie andere Körper. Sie sind dazu da, Ihnen etwas zu zeigen, das in Ihnen ist.

§ 9 Wenn Ihr Körper zerstört wird oder aufhört, zu funktionieren, bekommen Sie einen neuen. Es kann zu Wartezeiten kommen.

§ 10 Der Wiedergeburtsvertrag läuft erst aus, wenn alle Lektionen zu einem befriedigenden Ergebnis geführt haben.

§ 11 Was befriedigend ist, bestimmen Sie!


Das „Kleingedruckte“ oder nützliche Hinweise und Tipps:

Ziel ist es nicht, beim Verlassen eines Körpers möglichst viel Geld zu haben.
Es gibt keinen Bonus für Berühmtheit oder Beliebtheit.
Sie müssen sich nicht an den Fehlern anderer orientieren.
Regeln sind dazu da, überprüft zu werden.
Behauptungen anderer über das Ziel können Ablenkungen sein.
Sie können nichts falsch machen. Es kann höchstens länger dauern.
Zeit ist eine Illusion!
Sie haben Zugriff auf alle Antworten über eine spezielle Verbindung in Ihrem Herzen.
Alles innerhalb des Schulungsraums reagiert auf Herzensausstrahlung.
Versuche, den Schulungsraum zu beschädigen, führen zu Einschränkungen.
Niemand kann Ihnen die Verantwortung abnehmen.
Gewalt führt niemals zu einer Lösung.
Es kann nützlich sein, darauf zu achten, welche Situationen sich wiederholen.
Drogen (legale und illegale) können die Wahrnehmung der Lektionen verfälschen.
Nur, weil alle sich auf eine Weise verhalten, muss das nicht bedeuten, dass es richtig ist.
Es gibt selten nur eine richtige Lösung.
Sie können einen Antrag auf Vergebung stellen.
Es gibt keine Extraklauseln für niemanden.
Sie werden geliebt. (Auch wenn Sie in der Bronx oder Somalia sind.)
Alles andere ist Täuschung.
Lektionen sind besondere Gelegenheiten, sich zu entwickeln und keine böse Absicht.
Es kann riskant sein, seinen Körper anderen anzuvertrauen.
Andere in der Entwicklung zu behindern, bringt keinen Vorteil.
Sie bekommen (vorzugsweise während der Nachtstunden) Gelegenheit, den Körper zu verlassen.
Erinnerungen an Erfahrungen außerhalb des Körpers werden nicht im Körper bzw. Gehirn gespeichert.
Herumspielen an Ihrem Körper ist Ihr gutes Recht. An den Körpern anderer erfordert deren Einwilligung.
Abgucken ist sinnlos!
Wer Ihnen eine Lebensversicherung anbietet, ist ein Betrüger.
Das mutwillige Beenden einer Wiedergeburt führt zu viel unnützem Papierkram.
Wissenschaftliche Gutachten und heilige Schriften dienen der Verwirrung.
Es geht nicht darum, Erster zu sein.
Es geht nicht darum, cool auszusehen.
Niemand macht in Ihrer Situation eine bessere Figur als Sie.
Sie sind nicht der Einzige, der am Sinn des Wiedergeburtsvertrages zweifelt.
Da Sie diesem Vertrag zugestimmt haben, ist es unnütz, sich darüber zu beschweren, dass Sie hier sind.

cleaning out the closet


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Eminem noch vor dem Frühstück: Eher ungewöhnlich für mich, aber die einzig gangbare Option, meinem anhaltenden Ärger über den gestrigen Abend Ausdruck zu verleihen. Und weil es nicht reicht, jemanden – wenngleich rhythmisch stimmig - schimpfen zu lassen, nun dieser kleine Ausflug in den Sonntagsclub. Gestern Abend nur ungern losgerissen vom gemütlichen Schreibtisch, aber die Verabredung mit zwei Freundinnen verhieß auch einen netten Abend. Da der besagte Club dank annehmbarer Atmosphäre, meist überschaubaren und vertrautem Publikum und schnell zu erreichen ist, fiel es nicht allzu schwer, die Baltikumwebseiten sich selbst zu überlassen.

Jetzt muss ich leider den braven Ton meines kleinen Schulaufsatzes über den Abend im Sonntagsclub wechseln, denn für vier Euro Eintritt empfing uns die selbstgefällige, sich permanent selbst lobende Journalistin Andrea Winter, die als Moderatorin für die angekündigte Lesung „Out in Africa“ fungieren sollte, jedoch ihre Gesprächspartnerin kaum zu Wort kommen ließ.

Verlegerin und Übersetzerin Andrea Krug, die laut Programmankündigung „nach einer Einführung zur Geschichte der rassistischen Apartheidpolitik in Südafrika“ las, überzeugte nicht mit den ausgewählten Absätzen und der eintönig vorgetragenen Literatur, aber das war es nicht, was mich aufbrachte.

Vielmehr skandierte Andrea Winter ihre eigene Karriere, wenn ich mich nicht verzählt habe, erwähnte sie ganze vier Mal, dass sie Journalistin sei, peinlicherweise würde man einige ihrer grammatikalischen Unsicherheiten in Bastian Sicks Bestseller „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ finden.
Damit nicht genug, denn Frau Winter griff vollmundig in die Mottenkiste, als sie sich auf ihr offenbar mangelhaftes Geschichtswissen und die Kindheitserinnerungen ihrer Freundin verließ.

Journalistisch arbeiten, das weiß sicher auch Frau Winter, heißt zuerst recherchieren. Bei der unhinterfragten Schilderung, dass Frau Winters Freundin ja in ihrer DDR-Schulklasse solidarische Briefe an Nelson Mandela geschrieben habe, die doch tatsächlich angekommen seien in Südafrika, verstieg sich Frau Winter dann zu der rhetorisch gemeinten Frage, wer denn noch aus der DDR sei und damals so tolle Briefe geschrieben habe?
Um dann mit folgendem Unsinn fortzufahren: „Wie passend, denn heute am 9. November vor achtzehn Jahren wuchs nämlich zusammen, was zusammen gehört. Wie toll, und ohne diese Maueröffnung hätten wir ja heute nicht in diesem Club zusammensitzen können!“ Den Rest des gefaselten Unfugs erspare ich mir.
Wenn Andrea Winter ordentlich recherchiert hätte, wäre sie möglicherweise darauf gestoßen, dass die DDR-Regierung ihre Kinder uns in unseren Pionieruniformen missbraucht hat für ihre Solidaritätsaktionen, dann hätte ihr möglicherweise auch jemand erzählt, was den Kindern passierte, die mit den „Falschen“ solidarisch waren, oder dass die DDR-Regierung ihre Klassenkampfgenossen gern auch mit Waffen und nicht nur unschuldigen Briefen von Kindern unterstützt hat.
Dann hätte sie möglicherweise auch herausgefunden, wie Ausländer, egal, ob aus Afrika oder Vietnam in der DDR benutzt wurden. Vermutlich lag Frau Winter ohnehin nur daran, sich selbst ein wenig mit ihrem journalistischen Wissen über die DDR, Afrika und die Mendelschen Gesetze (es wächst zusammen, was zusammengehört) zu parlieren?

Sonntagsclub gute Nacht...happy Birthday, Madame T.! ;=)

Freitag, 9. November 2007

Me and Mrs Jones

Den halben Tag an baltikumtravel.de/ gearbeitet und nun auf die alten CDs gest0ßen, Sarah Jane Morris, long time ago

...der Christopher Street Day in Berlin, kurz nach der Maueröffnung...
9.11.1989

und überhaupt die Achtziger, beim wiederentdeckten Bronskibeatvideo könnte einer ja schon der eine oder andere peinliche Schauer über den Rücken laufen, aber andrerseits: das waren noch Stimmen...und das sagen ja alle abgeschriebenen Geneationen: früher! ;=)


Zeit, sich wieder mit der Zukunft, in meinem Raster: Baltikum, Hunden und dem Sonntagsclub - zu beschäftigen...
"don´t leave me this way"

Lückenfüller




Sonntag, 4. November 2007

united in Hamburg, Hamburger Machtversessene


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Machtclub #64

Alkohol.
Juri Andruchowytsch, Linus Volkmann, Sven Amtsberg


13. November 2007 / 20:30 Uhr (Einlass 19:30)
Malersaal im Deutschen Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 20099 Hamburg
Eintritt 9 Euro


Zwischen Rausch und Suff -- die schillernde Palette der Wechselwirkungen zwischen Alkohol und Literatur reicht von Inspiration bis zum Leberverzagen, ist aber selbst von der Abstinenzgruppe Macht nicht zu leugnen. Behutsam und mit einer Bionade in der Hand möchten wir uns dem Themenkomplex im Novembermachtclub nähern, haben dazu drei hochrangige Experten geladen und vorsorglich schon mal das Alka Seltzer kaltgestellt.



Juri Andruchowytsch -- zwischen Wahn und Witz

Der Literaturstar aus der Ukraine -- kein anderer besingt Rosteuropa so poetisch-liebevoll bis delirierend-grotesk, zwischen Wahn und Witz, zwischen Wodka und Wehmut.
Obwohl Andruchowytsch derzeit mit seinen aktuellen literarischen und geopoetischen Erkundungen "Engel und Dämonen der Peripherie" auf Tournee ist, wollen wir ihn bitten, aus seinem letzten Roman zu lesen, dem surrealen Sowjetabgesang "Moscoviada". Unter dem verheerenden Einfluß von Bier, Selbstgebranntem und SWG (Starkes Weinhaltiges Getränk) und mit einem bewußtlosen Wels in der Tasche mäandert der ukrainische Literaturstudent Otto von F. durch ein infernalisch karnevaleskes Moskau, entkommt gesprengten Imbissen, liebestrunkenen Frauen, dem Gespenst eines beim Wodkaholen aus dem siebten Stock gestürzten Mitstudenten und den vielen Kaputtniks der sowjetischen Hyperrealität -- bis seine Odyssee im subterranen Gedärm der Stadt endet, in den Fängen und Klauen sinistrer Geheimdienstler mit mordsgroßen Ratten.
Ein Buch, das man schlürft wie SWG, nach dem man torkelt und erstmal einen starken Kaffee braucht. Und dringend einen Wels benötigt. Berauschender ist Literatur selten!


Linus Volkmann -- zwischen Pop und Kultur

Mit seinen Kurzgeschichtenbänden "heimweh to hell" und "smells like niederlage" bedichtete Volkmann, Redakteur des Musik-Magazins Intro, das Leben von Außenseitern, Nerds und Verlierern. Zeile für Zeile zogen schräge Typen wie das Duo Robbe und Bürzel in unsere Herzen ein. Nun kommt er zu uns, um aus seinem neuen Roman "Anke" zu lesen: Die Geschichte des gescheiterten Musikjournalisten Gärtner, der aus seinem schillernden Berliner Boheme-Leben zurück zu seinen Eltern ziehen muß. Zwangsweise in seine Pubertät regredierend, säuft er Korn mit der Dorfjugend, stellt zwar fest, er "kotzte noch wie ein junger Gott", ist aber nicht wirklich glücklich darüber. Bis er und seine Jugendliebe Anke sich unversehens auf einer Promotionpartytoilette wiederbegegnen -- beide voll wie die Strandhaubitzen und mit Herzen so leer wie die Umsonst-Vitaminwodka-Longdrinkgläser. Kann das gutgehen? Und was wird Mutti dazu sagen?


Sven Amtsberg -- zwischen Frau und Bier

Lokalheld und Genußtrinker Amtsberg hat ein großes Herz und eine robuste Leber, ersteres schlägt für die Häßlichen, Einsamen, Saufenden, Liebenden. Ihnen entwirft Amtsberg bizarre Lebenswelten, unter deren maßloser Komik ein elementarer Schrecken mitschwingt, eine beklemmende Subwooferfrequenz in Amtsbergs virtuosen Storymelodien. Nachdem sich Amtsberg zuletzt in seinem "Mädchenbuch" mit ebenjenen ausführlich beschäftigt hat, widmet er sich jetzt dem Bier.


Die Doktorspiele -- zwischen Kranken und Schwestern
Der neue prestigeträchtige Vorlesewettstreit des Machtclubs, mit Publikumsbeteiligung in Form von selbstverfaßten fünfminütigen Texten aus dem Liebesleben des alkoholkranken Chirurgen Dr. Graf -- eine Thematik, die man ohnehin nicht nüchtern erträgt.


Machtmoderation
Durch den Abend führen und torkeln die Temperenzler Becks Maack und Astra Uebel.

working like a dog bilddog äh blogg



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Das war der Sonntag aus Hundesicht: Dank an dog-institut.eu und die Kiezdogleute auf dem Mauerpark-Platz, der Rest später, wenn ich das workinglikeadog abgearbeitet habe;=)



achja, das sei nochmal erwähnt, Herr Yves Dantin kann auf Bali nur die "Puppen tanzen lassen" (information von mehreren Informanten), weil er von BILD offenbar doch soviel Geld bekam nach dem Tsunami....???

HUNDE und FANs - TAG DER OFFENEN TÜR


Heute, So,4.11. von 14 bis 17 Uhr ist im PrenzlBerg Tag der offenen Tür in der Hundeschule Dog-Institut. Es wird einen Spaßwettbewerb geben, bei dem Ihr und die Hunde praktische Sachen gewinnen könnt.
ORT: Schonensche Straße 25, parallel zur Wisbyer.


Mehr Hundebilder

Samstag, 3. November 2007

The the

Zu dem unten anfänglich zitierten Beitrag "Schreiben macht arm" scheiden sich die Geister, auszugsweise seien ein paar der Kritiken benannt. Bevor ich darauf eingehe, dass in Sachen Yves Dantin, Spendenbetrug, Bali, Aceh immer neue Nachrichten eintreffen, aber auch diesen Informationen heißt es, nachzugehen, es bedarf der Recherche, Prüfung...wenn wir darüber informiert werden, dass der Mann namens Biesenbach auf Bali vor nicht allzulanger Zeit "die Puppen tanzen ließ"...

Doch nun zu der Kritik an dem "Arme-Poeten"-Artikel: Folgen wir einmal, ganz grundlegend, dem: "Recherche ist zu teuer-Thread" - eine der Journalistinnen, die darüber diskutieren, warf ein: "...da bekomme ich ganz wichtige Hinweise und Namen und Verwicklungen geschildert, die es wert sind, benannt, veröffentlicht und vor allem erst einmal geprüft zu werden, aber...wer zahlt das, wer hilft und wer hat Interesse daran?"

Eine andre Stimme warf ein: "...mir fiel am Bericht von Frau Bärtels auf, dass sie offenbar die Hälfte ihrer Texte nicht verkauft, also am Bedarf vorbei produziert. Wenn sie sich diesem Bedarf nicht anpassen will, bleibt ihr noch die Möglichkeit von Buchprojekten. Günter Wallraff hat das wirtschaftlich sehr erfolgreich u. a. mit seinen "13 unerwünschten Reportagen" gemacht."

Wenn ich mir meine Geschichte mit dem oben erwähnten und immer noch verlogene Internetbeiträge schreibenden Herrn D. anschaue, so sind derlei ratschläge nicht hilfreich, aber in diesem Fall ging es ja auch nicht darum, Geld zu verdienen, sondern Öffentlichkeit zu schaffen. Das Geld haben mit dem Fall andere verdient.