Freitag, 19. Oktober 2007

“for in truth, it’s the beginning of nothing.
and nothing has changed.
everything has changed.” bowie

history. homunkulus. controls nights.bartholomäus

gerade, da die navarras in pelzstola
und zeptergeschmückt auf spanischen goldgaleonen

durch vermählungen, sühne und jene augustnacht feiertaumelten

zirkelmaßt königinmutter von medici; sie schwafelt

von schmerzquarzen und prophezeite lombrosos schädelmessungen.

unterdessen stäubt admiral coligny in der kathedrale

skorpionsud. gestikuliert federnd.

sein gebahren erinnert an besessenheit

– und das scheint wichtig -

an skandalöses, zeremonien,

laut lachendem königsgeschepper

wo man staub aus krokodilpenissen

auf calvinistische prinzipien verteilt

natürlich geht es drunter und drüber...

hinter beteigeuze und wunderheilungen

versteckt katharina ihren ausschweifenden stil

die namensstaffage, jenen klamauk, die fahrigen gesten.

erst direkt vor der garderobe gesteht sie

den verrat des hauses valois. wie immer genügt

eine täuschung: die provinz des menschseins

bietet nicht mehr sicherheit als ein notariat, eine kämmerei,

dekadenburgen aktenberge.

medici laviert zwischen religionen, liebäugelt

mit macht. wirft den fehdehandschuh rechtwinklig

zum duktus des archimedischen prinzips

gerade, da ihre liebe zur kunst

eine versöhnung und hochzeit erfährt,

die logistik, der proviant, die demarkationslinie – alles inspiziert,

lässt sie, ganz in hispanischer höflichkeit, seidene roben,

aromen, glücksversprechen ausbreiten, bevor sie

zur bluthochzeit gongt und direkt auf bartholomäus tafel

die eingeweide der hostie hohn speit

als foucault 1858 im pariser panthéon die rotation der erde

um ihre eigene achse nachwies, wusste er,

von der medici, die der schwerkraft

bereits am 1572 etwas entgegengesetzt hatte?

Keine Kommentare: