Dienstag, 26. Juni 2007

samurais abendflachschläge


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Schriftsteller retten Abende, leben, Stimmungen. Seit gestern das Hörbuch: „EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH“ perfekt gelesen und ausgesprochen mitreissend gelesen....

(Aus der Amazon.de-Redaktion
Oskar Schell ist „Erfinder, Goldschmied, Amateur-Entomologe, Frankophiler, Veganer, Origamist, Computer-Spezialist, Sammler“ und noch vieles mehr. So jedenfalls steht es auf seiner Visitenkarte, die allerdings zwei seiner größten Talente verschweigt. Denn Oskar ist ein Kind, ein neunjähriges Kind, um genau zu sein. Und Oskar ist traurig, grenzenlos traurig. Bei den Terroranschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 hat er seinen Vater verloren. Letzteres spornt ihn an, sich auf die Suche zu machen. Ersteres schenkt den Lesern von Jonathan Safran Foers Roman Extrem laut und unglaublich nah einen der interessantesten, klügsten, spektakulärsten und bezauberndsten Ich-Erzähler der letzten Zeit.

Beim Durchwühlen des Nachlasses seines Vaters findet Oskar einen Schlüssel. Fortan jagt er durch ein merkwürdig fremdes, fast surreal wirkendes New York auf der Suche nach der Tür, zu welcher der Schlüssel passen könnte. Anlass für Foer, seinen Helden mit skurrilen und bisweilen seltsam märchenhaft wirkenden Gestalten und deren Biografien zu konfrontieren. Und mit seinem eigenen Großvater, der wegen der Pressemeldungen vom Terroranschlag und der Mitteilung vom Tod des Sohnes plötzlich in der Wohnung der Großmutter steht -- und der durch sein bloßes Dasein den Kampf der Kulturen mit einem Krieg aus vergangenen Zeiten in Beziehung setzt: zur Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg nämlich, dessen Grauen Foer leider weniger hell wie den Rest seiner Geschichte erstrahlen lässt. Tatsächlich bleiben die Passagen über die Zerstörung Deutschlands seltsam farblos, ganz im Gegensatz zum Rest.

In Extrem laut und unglaublich nah verfolgt Foer dieselbe Erzählstrategie, die schon seinen Debütroman Alles ist erleuchtet bestimmte. Hier wie dort macht sich der Ich-Erzähler auf die Reise in die Vergangenheit, auf der Suche nach seinen Vorfahren (und damit seinen Wurzeln). Und hier wie dort macht er eine zweite Handlung auf, die den Leser tief hineinführt in die Vergangenheit. Was schon in Alles ist erleuchtet gelang, geht auch in i>Extrem laut und unglaublich nah wieder blendend auf, trotz kleiner Schwächen und einiger etwas allzu kitschig geratener Sequenzen. Deshalb: unbedingt lesen! --Isa Gerck

Einer, der seit Jahren seine Stimme unter Einsatz seines Lebens erhebt und hoffentlich nicht vergessen wird:
Für Salman Rushdie

20.06.2007 Das ist so seit 1989, und das bleibt so: Wenn Salman Rushdie gedroht wird, wird jedem Schriftsteller gedroht. Wenn Rushdie mundtot gemacht werden soll, geht das jeden Schriftsteller an, der die Menschenrechte und die Literatur verteidigt und für den die Freiheit der Kunst ein nicht verhandelbares Gut ist. Wir müssen nicht gut finden, was ein anderer sagt, schreibt, denkt - aber um unserer eigenen Freiheit willen müssen wir es ertragen. Und gerade als Schriftsteller müssen wir denen zur Seite stehen, denen das Wort verboten werden soll, gleich welcher Literatur, welcher Kultur sie angehören. Deshalb verurteilen wir die Drohungen, die anlässlich der Verleihung der britischen Ritterwürde an Rushdie von offiziellen und nichtoffiziellen Stellen im Iran und in Pakistan gegen ihn laut geworden sind.

Navid Kermani
Michael Kleeberg

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